Deutsche Wirtschaft setzt auf neue Wachstumsimpulse aus Indien

Indien ist Gastland der diesjährigen Hannover Messe. Vor der Eröffnung der Industrieschau äußert sich der Asien-Pazifik-Ausschuss.

„Die deutsche Wirtschaft ist bereit. Wenn Indien wächst, wachsen wir mit und werden investieren. Aber die Voraussetzungen müssen stimmen. Indien und seine neue Regierung müssen die Welt überzeugen, dass es jetzt wirklich gelingt, nachhaltig zu wachsen“, so Hubert Lienhard, Vorsitzender des Asien-Pazifik-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (APA), anlässlich der Eröffnung der Hannover Messe und des Indo-German Business Summit.

Am Montag, den 13. April 2015, findet auf der Hannover Messe der „Indo-German Business Summit“ statt, der vom APA, dem indischen Industrieverband CII und der Hannover Messe organisiert wird. Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel werden der indische Ministerpräsident Narendra Modi sowie zahlreiche hochrangige Vertreter aus Wirtschaft und Politik an der Veranstaltung teilnehmen. In der rund 400-köpfigen Unternehmerdelegation aus Indien sind die CEOs aller bedeutenden indischen Industriebranchen vertreten.

APA-Vorsitzender Lienhard sieht in dem Summit ein wichtiges Signal beider Länder, wirtschaftlich weiter aufeinander zuzugehen. Bereits im Vorfeld äußerte er sich positiv über die „Make in India“-Initiative des indischen Ministerpräsidenten: „Mit der Initiative ‚Make in India‘ geht Indien einen wichtigen Schritt. Umso mehr müssen wir nun in Hannover offen darüber sprechen, was wir voneinander erwarten und was auf den Weg gebracht werden muss, um unsere Zusammenarbeit weiter auszubauen.“

In einem Ende März vorgelegten Bericht korrigierte die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) das Wirtschaftswachstum Indiens nach oben. Für dieses Jahr rechnet die ADB mit einem Wachstum von 7,8 Prozent, im kommenden Jahr sogar von 8,2 Prozent. Positiv führt die ADB die Verbesserung des Investitionsklimas, Impulse für die Rückführung der Verschuldung und erste Ansätze zur Beseitigung struktureller Defizite an.

Der APA unterstützt die Fortsetzung der grundlegenden Reformen bei den Rahmenbedingungen für die Wirtschaft in Indien, wovon auch deutsche Investoren profitieren würden. Dazu gehören insbesondere:

  • Ausbau der Infrastruktur
  • Abbau von Bürokratie
  • Stärkung der Rechtssicherheit und Beseitigung von Korruption
  • Abbau von Zollschranken
  • Weiterentwicklung von beruflicher Ausbildung

Auch mit einer neuen Willkommenskultur in beiden Ländern durch vereinfachte Visabedingungen würden die Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern neue Impulse erhalten. Die deutschen Exporte nach Indien waren in den letzten Jahren leicht rückläufig: Von knapp 11 Milliarden Euro im Jahr 2011 sind die deutschen Exporte im vergangenen Jahr auf knapp 9 Milliarden Euro zurückgegangen. Wichtigste Warengruppen im Industrieexport sind Maschinen, chemische Erzeugnisse und Elektrotechnik. Die Importe aus Indien lagen in den letzten fünf Jahren relativ konstant bei rd. 7 Milliarden Euro. Rund 1.800 deutsche Firmen haben in Indien Fertigungsstätten und Vertriebsbüros errichtet, die deutschen Direktinvestitionen belaufen sich auf insgesamt rd. 10 Milliarden Euro (Bestand Ende 2012). Indische Investitionen in Deutschland betrugen zuletzt 0,5 Milliarden Euro, wobei Investitionen über indische Holdings an anderen europäischen Standorten nicht berücksichtigt sind.


Über den APA
Der Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (APA) ist das Sprachrohr der deutschen Asienwirtschaft im Dialog mit der Politik in Deutschland und in den asiatischen Partnerländern. Der APA bündelt die asienbezogenen wirtschaftspolitischen Interessen deutscher Unternehmen. Angestrebt sind die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Ländern der Asien-Pazifik-Region und die Förderung von Handel und Investitionen in beide Richtungen. Der APA ist eine Initiative von BDI, DIHK, OAV, BGA und Bankenverband. An der Spitze des APA steht seit Februar 2014 als Vorsitzender Dr. Hubert Lienhard, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung Voith GmbH.


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